Mitarbeitergespräch mit dem Betriebsrat

Carola arbeitet bei einem der größten Finanzdienstleister in Deutschland. Das Unternehmen hat in allen Großstädten Dependancen. Ob die Kunden eine Finanzierung für eine Eigentumswohnung suchen oder eine private Rente zur Altersabsicherung benötigen: Carola und ihre Kolleg*innen beraten ihre Kunden intensiv und suchen nach den besten Lösungen für die jeweilige Lebensphase. Der Kundenkreis hat sich positiv entwickelt. Viele vertrauen seit Jahrzehnten ihre Finanzen diesem Unternehmen an. Zugleich sind sie Multiplikatoren für eine jüngere Kundschaft, oft sind es Kinder dieser ersten Generation.

Insgesamt arbeiten in Frankfurt 52 Mitarbeiter*innen. Carola ist Teamleiterin mit Schwerpunkt private Altersvorsorge und Vorgesetzte von 6 Seniorberater*innen und 3 Sachbearbeitungskolleg*innen. Letztere erstellen detaillierte Berechnungen für die Berater*innen. Auf deren Basis werden Vorsorgemodelle entwickelt und den Kunden präsentiert. Das muss zeitgerecht erfolgen, schließlich müssen die Vorschläge zu den Kundenterminen gründlich erarbeitet werden.

Nun hat die Leistung von Paul, der seit 8 Jahren Sachbearbeiter ist, in den vergangenen Monaten deutlich nachgelassen. Seine Analysen sind unvollständig und oft zu spät. Dazu kommen steigende Fehlzeiten. Die Berater*innen möchten nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten. Carola hat deshalb ein Optimierungsgespräch mit Paul angesetzt und sich entsprechend vorbereitet. Nun hat Paul ihr eine Mail geschrieben, ob sie etwas dagegen hätte, wenn zu dem Termin morgen auch ein Vertreter des Betriebsrats käme, er würde sich damit wohler fühlen. Der Betriebsratsvertreter war im Mailverteiler, wahrscheinlich wurde er von Paul bereits gebrieft.

Das ist jetzt eine neue Situation. Ablehnen kann Carola die Teilnahme der Betriebsratsmitglieds kaum. Das könnte den Eindruck erwecken, sie selbst wäre zumindest Teil des Problems. Sie ist nun extrem unsicher. 

Was kann sie tun?