Personalengpässe gefährden das Geschäftsmodell

Ich bin Geschäftsführer und Gesellschafter einer Veranstaltungsagentur. Große Events sind unser Kerngeschäft. Big Player, z. B. aus der Automobilindustrie, lassen ihre Firmenevents gerne komplett durch uns ausrichten. Das sind oft Veranstaltungen für mehr als 1.000 Personen. Wir suchen eine geeignete Halle, statten sie nach den Vorgaben des Kunden und auch des Gesetzgebers aus, organisieren das Catering, machen Vorschläge für das Abendprogramm. Am Ende sollen die Mitarbeiter*innen stolz auf die Zugehörigkeit ihres Unternehmens sein, sie sollen sich als eine Familie fühlen, die Besonderes leistet. Und deshalb mit einem solchen Event als Incentive belohnt wird. Das lässt sich ein Global Player einiges kosten, das ist mein Geschäft.

90% unserer Kunden nehmen unsere Dienste wiederholt in Anspruch. So haben wir bis 2020 jährlich rund 35 Events ausgerichtet. Dann kam die Pandemie: alle Veranstaltungen wurden abgesagt. Mit den staatlichen Hilfen konnte ich mein Unternehmen retten, allerdings blieb mir ein harter Schnitt nicht erspart: vier Veranstaltungstechniker konnte ich nicht mehr weiter beschäftigen.

Nun kommen die Kunden zurück, alle wollen wieder gemeinsam feiern, unsere Stammkunden möchten wieder veranstalten. Hallen, Catering, Programm: alles kein Problem. 

Nur: Dafür benötige ich Techniker, die ich nicht mehr habe. Der freie Markt bietet derzeit keine Arbeitskräfte, ehemalige Veranstaltungstechniker üben nun andere Tätigkeiten aus. Oder verlangen den dreifachen Tagessatz, falls überhaupt jemand bereit ist, unsere Veranstaltungsformen zu betreuen. Ich kann die Preise nicht an meine Kunden weiter reichen. Doch wenn ich meine Stammkunden verliere, habe ich keine Perspektive. 

Wie löse ich dieses Dilemma? Wie kann es weitergehen?